Fuerteventura: Zeittafel Geschichtlicher Überblick
Ca. 850 v.
Chr.
Der griechische Dichter Homer beschreibt
im vierten Gesang seiner 27 800 Verse
umfassenden Odyssee die Kanarischen
Inseln als “Die Inseln der
Glüsckseligen”.
Um 1200 v.
Chr.
Phönizische Seefahrer besuchen die
Insel.
Um 200 n.
Chr.
Erste Besiedelung durch Berberstämme
wird nachgewiesen.
1312
Lancelot Maloisel, ein Seefahrer aus
Genua, landet auf Lanzarote. Seine
phantasievollen Berichte über die Insel
wecken das Interesse der Könige von
Kastilien und Portugal an den Kanaren.
1340
Spanier und Portugiesen schicken
Expeditionskorps zur Erkundung.
1403/1404
Der Normanne Jean de Béthencourt besiegt
die beiden Könige von Fuerteventura,
Ajose und Guise. Sie hatten über ein
Nord- und ein Südreich geherrscht, die
durch eine Steinmauer bei Matas Blancas
voneinander getrennt waren.
1412 legt
Béthencourt den Lehnseid vor dem
spanischen König ab.
1417
Der Papst verbietet den Sklavenhandel.
1424
Fuerteventura wird Bistum, allerdings
wird sechs Jahre später die Ernennung
für nichtig erklärt.
1445
Der Herrera-Clan verleiht der Insel den
sogenannten Senorio-Status. Dank dieses
Lehnrechts kann die Familie eine
Feudalherrschaft ausüben. Wichtigste
Einnahmequelle ist angeblich der
Sklavenhandel in Afrika.
1467
Diego Garcia de Herrera nutzt
Fuerteventura als Basis für den
lukrativen Sklavenhandel auf dem
afrikanischen Festland. Rund 46
Expeditionen sind bekannt, bei denen
mehr als 1 000 Sklaven gefangen wurden.
Die Menschen wurden auf den
Sklavenmärkten von Las Palmas und
Teneriffa verkauft.
1537
Der Papst erläßt eine neue Bulle, mit
der er den Sklavenhandel endgültig unter
Strafe stellt.
1708
Militärherrschaft auf Fuerteventura mit
Sitz in La Oliva.
1740
Engländer landen in Gran Taraja wollen
die Insel unterwerfen und werden bei
Tuinejes besiegt.
ab 1769
die Dürrezeit beginnt; zahlreiche
Mißernten und Hungersnöte. Es leben noch
knapp 4000 Menschen auf Fuerteventura.
1852
Die Kanarischen Inseln werden eine
Freihandelszone.
1860
Rosario wird Inselhauptstadt benannt.
Um 1880
Die Insel wird von Trockenheit und
Hunger heimgesucht. Zahlreiche Bewohner
wandern nach Südamerika aus.
1912
Politische Selbstverwaltung, die
“cabildo insulares”, werden gegründet.
1924
Der Rektor der Universität Salamanca,
Miguel de Unamuno, wird wegen seiner
Kritik an der Regierung Primo de Riveras
nach Fuerteventura verbannt.
1927
Fuerteventura bildet mit Lanzarote die
neue Provinz Gran Canaria.
1936
Beginn des spanischen Bürgerkrieges. Das
Regime drückt seinen Stempel
nachdrücklich auf Fuerteventura.
1940
Generalissimo Franco stellt die Insel,
die nie gegen ihn protestiert hat, unter
seinen Schutz. Erste Talsperren werden
angelegt.
1967
Die ersten 1100 Touristen besuchen die
Insel.
1975
Ca.4500 Angehörige der spanischen
Fremdenlegion werden, nachdem die
“Spanisch Sahara” unabhängig wurde, in
Rosario einquartiert, und entwickeln
sich zum Schrecken der Einheimischen.
1977
Legionäre führen ein Schreckensregime,
ein Bürgermeister wird erschossen, der
Inselpräsident ermordet.
1982
Die Kanarischen Inseln erhalten ein
eigenes Autonomiestatut.
1985
Die Kanarische Volksvertretung lehnt die
EG-Beitrittsverträge ab. 250 000
Touristen besuchen die Insel, es gibt
nun 11 000 Hotelbetten.
1990
Der Tourismus wird zum wichtigsten
Wirtschaftszweig. Die Bautätigkeit
erreicht ihren Höhepunkt. Ausbau von
Umgehungs- und Schnellstraßen.
1991
Die Inselregierung verspricht die
Bettenzahl bis zum Jahr 2000 auf 65000
zu beschränken. Mit dem Teilabzug der
Söldner wird begonnen. Fuerteventura
wird von 536 573 Touristen besucht, der
Großteil kommt aus Deutschland.
1992
Fuerteventura verfügt über das beste
Straßennetz aller Kanarischen Inseln.
1993
Mit finanzieller Unterstützung der EU
wird in Tefir mit dem Bau eines
Museumsdorfes begonnen.[/html]